Ransomware

Viel Geld online verdienen! Das grosse Problem Ransomware

14:56 Uhr. Natascha rennt mit gefühlter Schallgeschwindigkeit von der U-Bahn-Station bis zu ihrer Wohnung. Um 15:00 beginnt das Modedesign-Webinar, auf welches sie sich schon seit Wochen freut. Ihr Ticket-App hat gemeldet, dass der Kauf von Tickets aktuell nur am Schalter möglich ist. Anscheinend ein Hackerangriff oder so etwas in der Art. Leider ist das auch der Grund, wieso sie jetzt so in Eile ist.

Gerade noch rechtzeitig – die Uhr zeigt 14:59 Uhr an. Laut Veranstalter sollte der Link für das Webinar knapp 30 Minuten vor dem Start gesendet werden.

Tatsächlich! Im Emailposteingang findet Natascha die Mail mit dem angekündigten Link. Natascha klickt auf den Link und nichts passiert. Nochmal klickt sie darauf und auch dieses Mal passiert nichts. Da ihr Laptop sowieso immer mal wieder Macken hat, startet sie ihn zur Sicherheit neu. Nach einer kurzen Wartezeit erscheint ein rotes Fenster mit der Meldung

Oooops, your files have been encrypted!

WannaCry

Natascha hat sich durch die Kombination von Stress und Unachtsamkeit, die Ransomware «WannaCry» mit einem Klick auf einen Link eingefangen und kann jetzt nicht mehr auf ihre Daten zugreifen.

Peter, was ist eine Ransomware?

Eine Ransomware ist eine Schadsoftware (Malware), welche alle Daten auf dem Computer, Laptop oder auch Smartphone verschlüsselt und den Besitzer mit einer Lösegeldforderung erpresst. Um den Druck noch zu erhöhen, läuft oftmals ein Countdown, der anzeigt, dass alle Daten nach X-Stunden verloren gehen.

Hmm, dann zahle ich einfach und bekomme meine Daten zurück. Kein Problem…

Das wäre natürlich eine Option. Leider hat die Vergangenheit gezeigt, dass man bei vielen Ransomware auch nach Bezahlung keinen Entschlüsselungsschlüssel bekommt. Somit hat man Geld und seine Daten verloren.

Zusätzlich muss sich jeder die Frage stellen, ob man mit Kriminellen verhandeln sollte.

Das stimmt wohl. Kann ich mich irgendwie gegen Ransomware schützen?

Definitiv! Sogar relativ einfach.

  • Denke nach, bevor du etwas anklickst. Lies dir folgenden Beitrag nochmals durch
  • Installiere dir eine Anti-Malware-Software wie z.B. Kaspersky Internet Security
  • Stell sicher, dass dein Betriebssystem und deine Software immer auf dem neusten Stand sind
  • Erstelle ein regelmässiges Backup

Und falls doch mal ein Fehler passiert:

  • Kappe sofort die Netzwerkverbindungen – egal ob WLAN oder Kabel
    • Ransomware wie «WannaCry» haben die Fähigkeit, sich im Netzwerk selbstständig weiter zu verbreiten.
  • Benutze dein Backup und stelle dein System wieder her
  • Falls du kein Backup hast, installiere deinen Rechner komplett neu

Super danke!! Noch was anderes…
…Wieso heisst das Ding auf dem Bild eigentlich «WannaCry»?

Eigentlich heisst die Ransomware «WanaCryptor». Die Sicherheits-Community fand jedoch, dass die Malware zum Heulen ist.

«WannaCry» konnte im Jahr 2017 innerhalb von kürzester Zeit 230 000 Computer in über 150 Ländern infizieren. Betroffen waren nicht nur Privatpersonen, sondern auch grosse Firmen wie Telefónica, Teile des britischen National Health Service, die Deutsche Bahn, FedEx etc.

Die Verbreitung hätte ganz einfach mit dem Einsatz aktueller Betriebssysteme und der zeitgerechten Installation von den Windows Updates verhindert werden können.

Wow! 150 Länder ist sehr viel… Wer hat das Ding gebaut?

Bis heute ist man sich nicht zu 100% sicher. Anhand verschiedenster Indizien scheint der Virus jedoch von der Nordkoreanischen Hackergruppe «Lazarus Group», welche auch für den Sony Hack verantwortlich waren, entwickelt worden zu sein.

Danke Peter, dann gehe ich jetzt mal ein Backup erstellen und meinen Computer updaten.

Das scheint mir eine gute Idee zu sein! 🙂

Bleibt sicher,
euer Peter

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